Die moderne Arbeitswelt ist geprägt von einer zunehmenden Veränderlichkeit. Eine fundierte Studien- und Berufswahlentscheidung stellt die Schülerinnen und Schüler somit vor immer größere Herausforderungen. Entscheidend ist, dass die Schülerinnen und Schüler über die Kompetenz verfügen, eigene Wünsche, Fähigkeiten und Interessen mit den Anforderungen und Möglichkeiten in der Arbeitswelt abzugleichen und erste Schritte für ihre weitere Lebensplanung zu entwickeln. Zentral sind die Persönlichkeitsentwicklung und die Stärkung der Selbständigkeit sowie der Eigenverantwortlichkeit der Schülerinnen und Schüler. Vor diesem Hintergrund hat die IGS Bramsche ein Konzept zur Studien- und Berufswahl entwickelt, welches durch eine vielfältige, frühzeitige und praxisorientierte Ausrichtung gekennzeichnet ist.
Sie setzt bereits im 5. Schuljahr an und vermittelt zunächst im Unterrichtsfach AWT ein möglichst realistisches Verhältnis zwischen den Zukunftswünschen der SuS und der realen Berufswelt. Im März findet, eingebettet in diese erste Unterrichtseinheit, der „Zukunftstag“ für die Jahrgänge 5 -7 statt. Hier reflektieren und vergleichen die Schülerinnen und Schüler bereits zum ersten Mal ihre selbst festgelegten Interessen und Neigungen mit der realen Berufswelt und präsentieren ihre Erfahrungen und Erlebnisse den Mitschülerinnen und Mitschülern.
Das Konzept der IGS Bramsche berücksichtigt in allen Jahrgangsstufen eine fächer- und jahrgangsübergreifende Gestaltung der Studien- und Berufswahlprozesse. Es wird von allen Lehrkräften, der Schulsozialpädaogik sowie der Leitungsebene unterstützt und begleitet. In zahlreichen Projekten und Angeboten, auch mit außerschulischen Kooperationspartnern, erhalten die Schülerinnen und Schüler ein breit gefächertes Angebot für eine individuelle berufliche Orientierung. Einen hohen Stellenwert hat das Projekt „Generationenwerkstatt“ ab Jg. 7. In Kooperation mit regionalen und renommierten Unternehmen wie z. B. der EAB Elektrotechnik GmbH sowie Dallmann Straßen- und Tiefbau GmbH können interessierte Schülerinnen und Schüler sehr intensive und berufsspezifische Einblicke nehmen.
Diese ersten Erfahrungen werden in Jg. 8 im Zuge des Kompetenzfeststellungsverfahrens aufgegriffen und jede Schülerin / jeder Schüler erhält einen transparenten und verständlichen Überblick über den Ist-Stand der vorhandenen Stärken. Der Bramscher Berufsorientierungsparcour (BOP) verschafft den Schülerinnen und Schülern einen ersten Überblick über das gesamte regionale Angebot an potenziellen Arbeitgebern und bereitet bereits auf die Wahl eines geeigneten Praktikumsplatzes in Jg. 9 vor. Die in Jahrgang acht durchgeführte Potentialanalyse verschafft den Schülerinnen und Schülern nicht nur einen Überblick über ihre Stärken und Fähigkeiten, sondern bildet die Grundlage für den weiteren Beratungsprozess aller Akteure.
Das Betriebspraktikum als zentraler Baustein der Studien- und Berufsorientierung verschafft ein unmittelbares Kennenlernen und eine Verständnisentwicklung für berufliche Anforderungen aber auch eine kritische Auseinandersetzung mit der Berufs- und Arbeitswelt. Eine enge Begleitung durch die Tutoren sowie die Dokumentation in Form einer Praktikumsmappe sind wichtige unterstützende Faktoren.
Neben diesen aufgeführten Bausteinen finden weitere vielfältige Maßnahmen statt. Es bestehen Kooperationen mit regionalen Unternehmen. Diese werden nach Interesse erkundet und es finden Besuche im Fachunterricht statt um berufliche Anforderungen in den schulischen Kontext einzubeziehen. Auch die Berufsbildenden Schulen in der Region sind ein wichtiger Kooperationspartner.
Die Jugendberufsagentur wurde für die IGS Bramsche gegründet. Sie besteht aus dem Berufsberater der Bundesagentur für Arbeit, einer Vertreterin der Maßarbeit des Landkreises Osnabrück sowie einem Vertreter der IGS Bramsche. Die Agentur steht den Schülerinnen und Schülern als zuverlässiger Partner an der Seite und berät, unterstützt und reflektiert den individuellen Berufswahlprozess in regelmäßigen Zeitabständen.
Zur Dokumentation der Studien- und Berufswahlprozesse führen die Schülerinnen und Schüler die Mappe für die Berufs- und Studienorientierung (MaBS).