Eine Lebensgeschichte aus Südafrika zur Vermittlung von Demokratie

Eine Lebensgeschichte aus Südafrika zur Vermittlung von Demokratie

Die aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen sowie die zurzeit aufkommende, rechtspolitische Öffentlichkeitsdynamik lassen insbesondere viele Kinder und Jugendlichen irritiert und verunsichert zurück. Eine Einordnung der gegenwärtigen Entwicklungen fällt vielen dabei schwer, ohne ein Verständnis aufzubauen, dass die Demokratie in Deutschland aktuell auf eine Probe gestellt wird.

Deshalb sind vor allem Menschen wichtig, die auf Grundlage persönlicher Erfahrungen, den Schülern und Schülerinnen berichten können, wie es sich anfühlt, in einem gespaltenen Land mit einer Trennung auf Grundlage der sogenannten „Rassen“ sowie undemokratischen Prozessen aufzuwachsen und zu leben.

Eine davon ist Dr. Debbie Stoll, die in Südafrika geboren ist und ihre Kindheit und Jugendzeit in der langen Phase der Apartheid in ihrem Heimatland verbrachte.
Gemeinsam besuchte sie mit Teresa Klein-Serroukh von der Koordinierungsstelle Präsenz die 8. Jahrgangsstufe der IGS Bramsche, um ihre ganz persönlichen Erfahrungen hinsichtlich Rassismus und Demokratiebildung in Südafrika zu teilen.
Mit ihrer leidenschaftlichen Art des Berichtens zog sie schnell die Schülerschaft in ihren Bann, die beeindruckt über die Lebensgeschichte der 50-jährigen Frau mit deutscher Staatsangehörigkeit waren und sie auch mit Fragen zu ihrem Lebensweg löcherten.
Dr. Debbie Stoll konnte auch mit privaten Bildern sehr prägnant darstellen, wie sich ein Leben in einem System ohne Demokratie darstellt, dass zu damaligen Zeiten von Gewalt, Straftaten, Hass und Rassentrennung geprägt war.
Sie klärte die Klassen auch eindrucksvoll über die psychische Belastung auf, in einem Leben aufzuwachsen, in dem Werte wie Gleichheit, Gleichberechtigung oder Akzeptanz wenig Raum hatten.
„Dr. Debbie Stoll hat mit ihrem Vortrag die Schülerinnen und Schüler unseres 8. Jahrgangs nicht nur inhaltlich zum Thema Anti-Rassismus und Demokratie abgeholt, sondern sie auch mit ihrer persönlichen Lebensreise emotional abgeholt. Sie hat es geschafft, den teilnehmenden Klassen die immense Bedeutung unserer Demokratie zu vermitteln. Ein großer Dank gilt ihr und der Koordinierungsstelle Präsenz (Fr. Klein-Serroukh), die dies ermöglicht haben“, äußert sich IGS-Schulsozialpädagoge Daniel Fuhrmann selbst tiefbeeindruckt über den 90-minütigen Auftritt im 8. Jahrgang der Schule.
Zum Schluss hatte Dr. Debbie Stoll noch einen Appell an die interessierte Schülerschaft, auch im Hinblick auf unser eigenes Land und die aktuellen AfD-Debatten:
„Seid mutig, setzt euch für Demokratie ein und kämpft für sie“!